Die Verwandlung (The Metamorphosis)
- esmacleod11
- Jan 17
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„Die Verwandlung“ wurde von Franz Kafka geschrieben und 1915 veröffentlicht. Kafka war ein Schriftsteller aus Prag, der von 1883 bis 1924 lebte. Während seiner gesamten schriftstellerischen Laufbahn war der Absurdismus ein fester Bestandteil seines Werks, und „Die Verwandlung“ verkörpert dies perfekt. Kafkas einzigartiger Stil zeichnete sich oft durch Geschichten aus, in denen äußerst ungewöhnliche Ereignisse ohne Erklärung auftraten. Auch wenn dies verwirrend ist, scheinen diese Geschichten entweder Kafkas persönliche Kämpfe oder weiter gefasste Themen in seinem historischen Kontext darzustellen. Kafka lebte in einer komplexen Zeit: Als deutschsprachiger Jude in Prag hatte er möglicherweise mit seiner Identität zu kämpfen. Dies, zusammen mit den Problemen des heraufziehenden Ersten Weltkriegs und der zunehmenden Modernisierung, deutet darauf hin, dass seine Schriften eine Linse waren, durch die er die Ängste seines Lebens erforschte.
Themen wie Entfremdung und Entmenschlichung sind in Die Verwandlung besonders präsent. Während Gregor eine absurde Verwandlung von einem Menschen in ein „Ungeziefer“ erlebt, wird er scheinbar aus seiner Familie verbannt und in seinem Zimmer eingesperrt. Da er kaum noch Kontakt zu anderen Menschen hat, verschlechtert sich sein psychischer Zustand und er stirbt schließlich an Hunger und Vernachlässigung. Diese Entfremdung Gregors von seiner eigenen Familie, obwohl er lange Zeit der einzige Ernährer war, spiegelt möglicherweise Kafkas persönliche Kämpfe mit einem Gefühl der Nichtzugehörigkeit als Jude in Prag wider. Darüber hinaus war die Reaktion auf Gregors Verwandlung in der Tat enttäuschend. Es besteht weder die Notwendigkeit, einen Arzt zu rufen, noch die Notwendigkeit, zu versuchen, die Situation zu ändern, sondern die Hauptsorge seiner Familie gilt vielmehr der Frage, wie er seine Arbeit als Handelsreisender ausüben wird und wie man mit seinem verärgerten Chef umgehen soll. Außerdem wird er in seinem Zimmer eingesperrt und für den Rest seines Lebens von seiner Familie verachtet und ignoriert. Diese Gleichgültigkeit gegenüber Gregors Wohlergehen ist beunruhigend und verdeutlicht die Verwendung des Absurdismus zur Darstellung von Entfremdung.
Kafka möchte uns vielleicht auch zu der Frage veranlassen: Was macht uns Menschen? Ist es unsere Rolle in der Gesellschaft, unsere physische Gestalt oder unser inneres Bewusstsein? Hier könnte er darauf hinweisen wollen, dass Menschen in einer Zeit der Industrialisierung und Moderne eher nach ihrer Nützlichkeit beurteilt werden als nach ihrem Wesen und ihrer Individualität und dass die Menschenwürde an Bedingungen geknüpft ist. Obwohl Gregor also immer noch dieselben Persönlichkeitsmerkmale besitzt und letztlich ein Mensch ist, wird er, weil er nicht mehr von Nutzen ist, entfremdet und nicht mehr als Teil der Familie betrachtet. Diese Idee wird am Ende des Textes weiter untermauert. Nach Gregors Tod verlassen seine Schwester, seine Mutter und sein Vater ihre alte Wohnung und diskutieren die großartigen Aussichten, die die Zukunft bereithält. Dies deutet darauf hin, dass die Familie Gregor als Belastung empfand, eine Haltung, die darauf zurückzuführen war, dass er nicht mehr arbeiten und seine Familie finanziell unterstützen konnte. Darüber hinaus wird Gregor im gesamten Text von seiner eigenen Familie ständig entmenschlicht. Sein Vater und seine Schwester sagen: „Wir müssen es loszuwerden suchen” und „Ich will vor diesem Untier nicht den Namen meines Bruders aussprechen”. Beide Aussagen verdeutlichen den Hass und Ekel, den Gregors Familie empfindet, obwohl er immer noch menschliche Eigenschaften besitzt.
English Translation:
“The Metamorphosis” was written by Franz Kafka and published in 1915. Kafka was a novelist from Prague who lived from 1883 to 1924. Throughout the course of his writing career, absurdism was a staple in his work, and The Metamorphosis perfectly embodies this. Kafka’s unique style often involved stories having an extremely unusual event accompanied by a lack of explanation. Whilst this is baffling, these stories seem to offer a representation of either Kafka’s personal struggles or wider themes in his historical context. Kafka was caught in a complex time: he, as a German speaking Jew in Prague, perhaps struggled with identity. This, accompanied by the troubles of the looming presence of World War I and growing modernism, indicates that his writing was a lens through which he explored the anxieties of his life.
Themes of alienation and dehumanisation are particularly prevalent in The Metamorphosis. Whilst Gregor experiences an absurd transformation, from a human into a “vermin”, he is seemingly exiled from his family, locked away in his room. With little to no human contact, his mental state deteriorates and he eventually dies from hunger and neglect. This alienation of Gregor from his own family, even after he was the sole provider for some time, may reflect Kafka’s personal struggles with a feeling of lack of belonging as a Jewish person in Prague. In addition, the reaction to Gregor’s transformation was indeed underwhelming. There is no call for a doctor or need to attempt to amend the situation, but rather the main concern for his family is how he will perform his job as a travelling salesman, and how to deal with his angered boss. Furthermore, he is locked in his room, and for the rest of his life he is looked down upon by his family and disregarded. This lack of concern for Gregor’s wellbeing is troubling, and portrays the use of absurdism to illustrate alienation.
Kafka may also be trying to make us question: What makes us human? Is it our role in society, our physical form, or our inner consciousness? Here, he could be trying to suggest that during a period of industrialisation and modernism, people are being judged by their utility rather than for who they are and their individuality, and that human dignity is conditional. Thus, although Gregor still possesses the same personality traits and is ultimately human, because he is no longer of use, he is alienated and is no longer considered family. This idea is further supported at the end of the text. After Gregor passes, his sister, mother and father all leave their old flat behind and discuss the great prospect the future holds. This indicates that the family believes that Gregor was burdensome, an attitude which was adopted because of the fact that he couldn’t work and financially support his family anymore. Moreover, Gregor is constantly dehumanised by his own family throughout the text. His father and sister say “Wir müssen es loszuwerden suchen”- “We must try to get rid of it” and “Ich will vor diesem Untier nicht den Namen meines Bruders aussprechen”- “I don’t want to speak my brother’s name in front of this monster”. Both these statements clearly illustrate the hatred and disgust taken up by Gregor’s family, despite still possessing human qualities.

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